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Netzhaut Erkrankungen

Die Netzhaut oder Retina (von lat. rete „Netz“) ist eine Schicht von spezialisiertem Nervengewebe an der hinteren Innenseite des Auges. In ihr werden die auftreffenden Lichtstrahlen in Nervenimpulse umgewandelt.

Normale Netzhaut

Die Netzhaut besteht neben dem lichtempfindlichen Gewebsanteil aus Nervenzellen zur Verarbeitung und Weiterleitung der erzeugten Impulse, sowie aus verschiedenen Unterstützungsstrukturen zur Aufrechterhaltung der Funktion der reizerzeugenden und -verarbeitenden Zellen. In der Mitte der Netzhaut befindet sich der „gelbe Fleck“ (Makula). Er hat einen Durchmesser von ca. 3 mm. Das Zentrum des „gelben Flecks“ ist eine seichte Vertiefung, die Fovea centralis, kurz Fovea oder Sehgrube genannt. Die Makula ist auch die Stelle des schärfsten Sehens. Hier besitzt die Netzhaut die größte Auflösung, wie man sie etwa beim Lesen benötigt. Die umgebende Netzhaut dient im Wesentlichen der Umfeldwahrnehmung, dem Erkennen von Dingen „aus den Augenwinkeln“. Bei schwerer Schädigung der Makula z. B. durch die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) kann man nicht mehr lesen, Gesichter erkennen oder Auto fahren.

  • Makula Erkrankungen

    AMD (altersabhängige Makuladegeneration) Die AMD ist eine häufige Augenerkrankung der älteren Menschen. Die Bezeichnung „altersbedingt“ weist auf das Lebensalter als größten Risikofaktor neben Rauchen und familiärer Belastung hin. Die Schädigung der Makula führt zu einer Abnahme der Sehschärfe und damit der Lesefähigkeit, des Kontrastempfindens, des Farbensehens und der Anpassungsfähigkeit an veränderte Lichtverhältnisse sowie zu einer Erhöhung der Blendempfindlichkeit. Das Frühstadium der AMD kann der Augenarzt z.B. anhand kleiner abgegrenzter Ablagerungen unter der Netzhaut (sog. "Drusen") erkennen. Die Sehkraft ist in diesem Stadium meist nicht eingeschränkt. Im Spätstadium der AMD geht die zentrale Sehschärfe jedoch zunehmend verloren. Fixiert der Patient einen Gegenstand, so ist es nicht mehr möglich ihn deutlich zu erkennen. So kann der Patient eine Uhr sehen, aber die Uhrzeit nicht erkennen, oder einen Gesprächspartner sehen, nicht aber seine Gesichtszüge erkennen. Erkrankungsbeginn und Ausprägung der Symptome variieren und hängen von der Erkrankungsform ab. Es gibt zwei Formen der AMD: die trockene und die feuchte Form. Die trockene Form ist die häufigste (ca. 80% der Fälle). Ihr Voranschreiten ist meist langsam und schleichend. Für die trockene Form ist keine allgemein akzeptierte Behandlung bekannt. Eine trockene Form kann in eine feuchte Form übergehen. Die feuchte Form geht oft mit einer raschen Sehverschlechterung einher. Unter der Netzhaut bilden sich neue flächige Gefäßmembranen (choroidale Neovascularisationen CNV), die zu Exsudaten und Blutungen führen. Beim Auftreten von verzerrtem Sehen sollte der Augenarzt aufgesucht werden, da zügig behandelt werden sollte. Eingetretene Verluste können nicht mehr beseitigt werden. Die Diagnose erfolgt mittels Spiegelung des Augenhintergrundes, Angiographie der Netzhaut und OCT. Zur Therapie stehen die photodynamische Therapie (PDT) und die intraokulare Injektionen von Anti-VEGF zur Verfügung.

  • Makulapucker, epiretinale Gliose, Zellophanmakulopathie

    Meist ab dem 60. Lebensjahr kann ein Verzerrtsehen auftreten, das durch eine auf der Netzhautoberfläche wachsende Membran hervorgerufen wird. Diese Membran zieht die darunterliegende Netzhaut im Bereich der Makula, so dass eine feine Netzhautfältelung und ein Verzerrtsehen entsteht. Die Diagnose erfolgt mittels Spiegelung des Augenhintergrundes, Angiographie der Netzhaut und OCT. Die Therapie ist immer operativ (ppV mit Membranpeeling). Die Veränderung kann über viele Jahre unverändert bleiben, manchmal sich sogar spontan zurückbilden. Bei noch gutem Sehvermögen ist eine Operation bezüglich Risiko und Nutzen gut abzuwägen. Wenn das Lesevermögen stark beeinträchtigt ist, oder das Ausmaß des Verzerrtsehens unerträglich, ist der Zeitpunkt der Operation gekommen.

  • Makulaforamen (Makulaloch)

    Bei dieser Erkrankung entsteht ohne erkennbare äußere Ursache (idiopathisch) an der Makula ein Loch. Es kommt zum Verzerrtsehen und Abfall der Sehschärfe. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich ein zentraler schwarzer Fleck. Die Diagnose erfolgt mittels Spiegelung des Augenhintergrundes, Angiographie der Netzhaut und OCT. Es wird vermutet, dass im Rahmen von Altersvorgängen des Glaskörpers sich eine Membran auf der Netzhautoberfläche ausbildet, die seitlich an der Makula zieht. Die Therapie ist immer operativ (ppV mit Membranpeeling).

  • Makulaödem

    Ein Makulaödem ist eine Ansammlung extrazellulärer Flüssigkeit im Bereich der Makula. Die Veränderung äußert sich durch verzerrtes Sehen und Abnahme der Sehschärfe. Verschiedene Augenerkrankungen können zum Makulaödem führen. Durch Spiegelung des Augenhintergrundes kann der Augenarzt das Makulaödem sehen. Zur genauen Diagnosestellung, Therapieplanung und Verlaufskontrolle ist oft die Durchführung von OCT und Angiographie der Netzhaut nötig. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und Schwere des Makulaödems.

  • Diabetische Retinopathie

    Die diabetische Retinopathie ist eine durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges. In den Industrienationen ist die diabetische Retinopathie die häufigste Erblindungsursache im erwerbsfähigen Alter. Wie auch bei anderen Mikrozirkulationsstörungen ist der erhöhte Blutzucker der wichtigste, eine Retinopathie auslösende Faktor, doch möglicherweise spielen auch andere Gegebenheiten eine Rolle wie erhöhter Blutdruck, hormonelle Umstellungen während Pubertät und Schwangerschaft sowie hohe Blutfettspiegel. Das Tückische an der diabetischen Retinopathie ist das Fehlen von Symptomen in den Anfangsstadien. Deshalb sollte jeder Diabetiker auch wenn keine Beschwerden vorliegen einmal im Jahr eine augenärztliche Untersuchung machen lassen. Die erfolgreiche Behandlung der diabetischen Retinopathie hängt von der frühen Entdeckung der Erkrankung und der konsequenten Diabetestherapie ab. Bei Früherkennung und Einleitung der notwendigen Therapie (Laser, intraokulare Injektionen, Vitrektomie je nach Art und Ausmaß der Retinopathie) kann eine Erblindung in den meisten Fällen heute verhindert werden.

  • Netzhautablösung (Amotio retinae)

    Die Netzhautablösung ist eine akute Erkrankung, wobei sich die innere Anteile der Netzhaut von ihrer äußeren Versorgungsschicht, dem retinalen Pigmentepithel ablöst. Frühsymptome und daher Warnzeichen einer Netzhautablösung können das Sehen von Blitzen oder Rußregen sein, beim Fortschreiten der Ablösung sieht der Betroffene eine dunkle Wand die sich von unten vorschiebt oder einen schwarzen Vorhang der sich von oben senkt und allmählich das zentrale Sehen beeinträchtigt. Das ist ein augenärztlicher Notfall und es wird geraten sofort einen Augenarzt aufzusuchen. Denn es gilt: je früher die Therapie beginnt, desto besser das Ergebnis. Unbehandelt führt die Netzhautablösung in fast allen Fällen zu einer kompletten Erblindung. Je nach Art und Ausmaß der Netzhautablösung wird eine Laserkoagulation, eine Kryopexie, eine eindellende Operation oder eine Vitrektomie mit Endotamponade durchgeführt. Alle og. Verfahren können im AugenCentrum Aachen ambulant durchgeführt werden.